Hamburg

Sa. 18.12.2010, 19:00

KONZERT: Yann Tiersen

Dust Lane Tour 2010

Übel & Gefährlich
Feldstraße 66
20359 Hamburg
Hamburg

Beschreibung:

 

Als Künstler ebenso schwer einzuordnen wie begnadet, beschreibt YANN TIERSEN – an der Schnittstelle zwischen Folk, Minimalistik und Rock – seinen Weg mit großen Bogenstrichen, Tonleiter- und Akkordsprüngen. Poet der Töne und Dompteur der Klangfarben zugleich, reüssiert er auf charmante, ja elegante Weise dort, wo andere einbrechen. So schafft der aus Frankreich stammende Multiinstrumentalist ein einzigartiges musikalisches Universum, in dem lange Instrumentalpassagen nach Chanson-Manier zugeschnitten werden. Die Welt des Kinos hat gut daran getan, ihn für zahlreiche Filmmusiken heranzuziehen, etwa für „Liebe das Leben“ von Eric Zonka, „Die fabelhafte Welt der Amélie“ oder „Goodbye Lenin“. Nach seinem Studium der klassischen Musik übte sich Tiersen in Rockmusik, und die damit einhergehende Band-Erfahrung führte ihn mit herausragenden Künstlern wie Tindersticks, Shannon Wright, Orka oder Matt Eliott zusammen. Seine Musik selbst allerdings bleibt ein Rätsel: großzügig und majestätisch, poetisch und romantisch – und dabei stets überwältigend. In den letzten Jahren fand er denn auch zu seiner ersten Liebe, dem Rock, zurück, und präsentiert uns seine traumverklärten Melodien, für die er berühmt ist und in denen ein energischer Hauch Rock zu spüren ist – eine Facette, die es schnellstmöglich wiederzuentdecken gilt!!

Yann Tiersen wird am 23. Juni 1970 in der Bretagne geboren und wächst in Rennes auf. Ab dem Alter von sechs Jahren lernt er Geige und Klavier, bevor er als Teenager gegen die klassische Musikausbildung rebelliert. Statt Geige oder Klavier zu üben, greift Tiersen zur Gitarre, um seinen Vorbildern, The Stooges und Joy Division, nachzueifern. Schon zu dieser Zeit komponiert der Franzose Musik für Kurzfilme und Theaterstücke. Später führen ihn seine Studien in klassischer Musik, Komposition und allgemeiner Musiklehre unter anderem nach Nantes und Boulogne. Dass es fast einer Untertreibung gleichkommt, Tiersen einen Multi-Instrumentalisten zu nennen, beweist er 1995 auf seinem ersten Album "La Valse des Monstres": Cembalo, Banjo, Gitarre, Glockenspiel, Klavier, Melodica die Liste der Instrumente, die Tiersen beherrscht, scheint endlos und nährt seinen Ruf als "Ein-Mann-Orchester". 1998 bringt ihm die Single "Monochrome" seines dritten Albums "Phare", eine Zusammenarbeit mit dem französischen Popstar Dominik A., erstmals größere Beachtung ein. Jenseits des Mainstream macht sich Tiersen durch Kooperationen mit The Divine Comedy und Lisa Germano einen Namen.

Der nächste Coup nach dem Erfolg des "Amélie" Soundtracks gelingt Tiersen 2003 mit der Filmmusik zu Wolfgang Beckers tragikomischem Wendemovie "Good Bye Lenin!". Wieder bezaubert er das Kinopublikum mit seinem getragenen, sanft melancholischen Klavierspiel. Doch Tiersen bleibt auch außerhalb von Filmproduktionen musikalisch aktiv: Nach "L’Absente" entsteht 2005 "Yann Tiersen And Shannon Wright" innerhalb von 20 Tagen und beinhaltet sehnsüchtige Kompositionen, gepaart mit dem eindringlichen Gesang von Shannon Wright. Und weiter geht’s im Schnellverfahren, denn nicht einmal ein halbes Jahr später erscheint "Les Retrouvaille", das nicht etwa einem Schnellschuss gleichkommt, sondern einen Yann Tiersen zeigt, der nach wie vor auf ganz hohem Level Musik zelebriert. Er engagierte Elizabeth Fraser, einst Aushängeschild der Cocteau Twins und Dauergast bei Massive Attack. Und inzwischen übernimmt Tiersen immer wieder sogar selbst die Gesangsparts, eine Rolle, die er früher vorwiegend seinem Kollegen Dominique A überließ. “On Tour” in 2006 war eine Überraschung: es besteht immerhin fast zur Hälfte aus neuen Kompositionen, deren Tempo durch Drums, Gitarre und Geige bestimmt wird.Yann Tiersen 2006 ist laut, schnell, druckvoll und engagiert. Elisabeth Frazer ist dabei ebenso von der Partie wie zwei Mitglieder der französischen Ethno-Punk-Hiphop-Band "Têtes Raides". Tiersens langjähriger Gitarrist Marc Sens wird deutlich spürbar von der Leine gelassen: Sowohl am Instrument darf er sich austoben als auch stimmlich: "State of shock" dürfte sicherlich den einen oder anderen Musikfan befallen, der die leisen Musette-Walzer des "Amelie"- Soundtracks erwartete. Doch Yann Tiersen tut das einzig Vernünftige, um sich selbst seine Kreativität und seine Karriere vor dem Stillstand zu bewahren: er bringt Chanson, Rock, Hiphop, Folk und Punk zueinander und setzt einen weithin hörbaren Kontrapunkt.

 

KategorieKultur/Medien/Musik
VeranstalterÜbel & Gefährlich, Institut français
Ansprechpartnerinfo@uebelundgefaehrlich.com
TeilnehmerbeitragVorverkauf über www.ticketmaster.de
Weitere Informationen

 

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