Greifswald
Fr. 19.11.2010, 00:00 bis Sa. 20.11.2010, 00:00
Tagung/Konferenz
13. Internationale Musikwissenschaftliche Konferenz "Musica Baltica"
Musikfeste im Ostseeraum im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert – Rezeption und Kulturtransfer, Intentionen und Inszenierungsformen
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg
Martin-Luther-Straße 14
17489 Greifswald
Mecklenburg-Vorpommern
Beschreibung:
Die Institution des Musikfestes war im 19. Jahrhundert ein maßgebliches Forum bürgerlicher Musikpflege und Selbstdarstellung. Durch sie entstand nicht nur ein musikalischer Marktkreislauf, der die Nachfrage nach zentralen musikalischen Gattungen wie Symphonie und Oratorium beflügelte und auf diese Weise die Entstehung neuer Werke nachhaltig beförderte, sondern zugleich eine öffentliche Plattform, die zur Demonstration bürgerlichen Selbst- und Bildungsbewusstseins ebenso genutzt wurde wie zur regionalen und nationalen Identitätsstiftung.
Obwohl die vielschichtige Bedeutung von Musikfesten schon seit Längerem bekannt ist, kam es – mit Ausnahme der im Jahr 2006 erschienenen Monographie Samuel Weibels Die deutschen Musikfeste des 19. Jahrhunderts im Spiegel der zeitgenössischen musikalischen Fachpresse – bislang nicht zu größeren wissenschaftlichen Untersuchungen. Vollends die Musikfeste des Ostseeraumes sind noch immer ein Stiefkind der Forschung.
Die Greifswalder Tagung widmet sich daher zentralen Musikfesten, die in den skandinavischen Ländern Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland seit 1888 abwechselnd als Nordische Musikfeste veranstaltet wurden. Gleichermaßen untersucht werden Musikfeste entlang der deutschsprachigen Ostseeküste, von Kiel über Rostock, Greifswald und Königsberg bis nach Tilsit.
Im Zentrum der Referate stehen Fragen nach den jeweiligen Vorstellungen, die es in den Regionen des Ostseeraumes von der Institution des Musikfestes gab, nach ihrer Herkunft und Verbreitung sowie nach den Konsequenzen für die Ausbildung unterschiedlicher Festtypen mit ihren spezifischen Organisations- und Programmstrukturen.
Das Programm der Konferenz finden Sie auf der Website.
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