Schwerin

Mo. 11.05.2009, 09:30 bis 13:00

Außergewöhnliches

"Schwitzen oder Frieren" - Die Zukunft unseres Klimas und unserer Energie

Rollenspiel für Schüler und Jugendliche

Umweltlabor im Naturgarten
Gelände der Bundesgartenschau
19061 Schwerin
Mecklenburg-Vorpommern

Beschreibung:

 

Im Rahmen der Bundesgartenschau veranstaltet die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland für Jugendliche der 7. bis 12. Klassen wöchentlich Simulationsspiele zu zwei Themen. 

Nach einer Einführung ins Thema durch die Referenten schlüpfen die Jugendlichen in die Rollen von Politikern, Interessengruppen und Naturschützern. In einem Rollenspiel simulieren sie entweder den internationalen Weltklimagipfel Ende 2009 in Kopenhagen, bei dem ein Kyoto-Folgeprotokoll verhandelt wird, oder sie diskutieren z.B. als Landwirte über die Nutzung von Ackerfrüchten als Nahrungsmittel oder Biosprit.

Thema 1: „Die Zukunft der weltweiten Klimapolitik: Der Weltklimagipfel in Kopenhagen im Dezember 2009“

Bei diesem Planspiel wird von den Schülern und Jugendlichen die 15. UN-Klimakonferenz simuliert, die im Dezember 2009 in Kopenhagen stattfinden wird. In Kopenhagen soll auf internationaler Ebene ein Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls, das 2012 auslaufen wird, ausgehandelt werden. Die Teilnehmenden sollen zum einen die zentralen Standpunkte der Europäischen Union und wichtiger anderer Akteure kennenlernen und zum anderen "spielerisch" erkennen, welche Konflikte einer neuen Regelung für den weltweiten Klimaschutz nach dem Jahre 2012 im Wege stehen. So soll den Teilnehmenden verdeutlicht werden, dass sich Klimapolitik im Spannungsfeld zwischen sozialen, ökonomischen und ökologischen Interessen vollzieht.

Das übergeordnete Ziel der internationalen Klimaverhandlungen ist die Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur in diesem Jahrhundert auf max. 2%, um irreversible Schäden durch den gefährlichen Klimawandel zu verhindern. Dreh- und Angelpunkt ist dafür die weltweite, drastische Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

Im Planspiel werden drei Fragen diskutiert:

1. Bis wann müssen die Treibhausgasemissionen wieweit gesenkt werden? (Quoten und Fristen)

2. Wie sollen diese Verpflichtungen zwischen den einzelnen Ländern verteilt werden? (Lastenteilung)

3. Welche Unterstützung durch die Industrieländer benötigen die Entwicklungs- und Schwellenländer, um den Kampf gegen den Klimawandel zu finanzieren? (Kompensation)

Dazu schlüpfen die Teilnehmenden in die Rolle verschiedener Staatengruppen und Länder (Vereinte Nationen, EU, USA, China, Brasilien, G77-Gruppe der Entwicklungsländer, Allianz der kleinen Inselstaaten) und einer Nichtregierungsorganisation (NGO). In den Rollen lernen sie nicht nur die Positionen dieser Akteure kennen, sie lernen auch, wer welche Gestaltungs- und Entscheidungsmacht innehat und wie man diese auf dem Weltklimagipfel durch informelle Strategien und Taktiken ausbauen kann.

Thema 2: „Teller oder Tank? Wo sollen unsere Ackerfrüchte landen?“

Die EU Staaten haben im Februar 2007 vereinbart, den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen bis 2020 um 20 % (bzw. 30 % wenn andere Industriestaaten ebenfalls entsprechende Anstrengungen unternehmen) zu reduzieren. Die EU sieht im Einsatz erneuerbarer Energien und hier insbesondere der so genannten Biokraftstoffe eine Möglichkeit, Treibhausemissionen zu senken. Die möglichen Auswirkungen einer solchen Politik sind in den letzten Monaten jedoch in die öffentliche Kritik geraten, vor allem dort, wo die Produktion von Biokraftstoffen in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion treten könnte.

Das Planspiel wird sich mit diesem Konflikt befassen, indem die Teilnehmenden die Erstellung eines „Grünbuchs“ zum Einsatz von Biokraftstoffen in der Europäischen Union simulieren. Ein Grünbuch ist ein Diskussionspapier mit Vorschlägen der Europäischen Kommission, das erstellt wird, um eine öffentliche Diskussion mit Interessensvertretern und der Zivilgesellschaft herbeizuführen. Es ist der erste Schritt einer EU Gesetzesinitiative und mündet normalerweise in einem Rechtsakts oder einer Empfehlung.

Im Planspiel werden drei Fragen diskutiert:

1. Welches sind die konkreten Anforderungen an eine nachhaltige Politikstrategie für Biokraftstoffe? Wie viel Mobilität brauchen wir?

2. Wie sollten ökologische Aspekte im Verhältnis zu wirtschaftlichen, sozialen Fragen gewichtet werden?

3. Welche Vorkehrungen sind nötig und machbar, um negative Effekte einer Politik zu vermeiden, insbesondere in Bezug auf Entwicklungsländer?

Dazu schlüpfen die Teilnehmenden in die Rollen der verschiedenen betroffenen Akteure. Dies sind: EU-Kommission, Agrarlobby, Ökobauernverband, Automobilindustrie, konventioneller Energieproduzent, Biokraftstoffproduzent, Entwicklungshilfeorganisation und Umweltorganisation.

Anmeldungen zu der Veranstaltung werden von Christel Tanneberger angenommen.

 

KategoriePolitik
VeranstalterVertretung der Europäischen Kommission in Deutschland
Telefonnummer des Veranstalters0385 - 2009 470
E-Mail für Anmeldungen christel.tanneberger@buga-2009.de, 0385 - 2009 111
AnsprechpartnerChristel Tanneberger
Teilnehmerbeitrag4 € (inklusive Eintritt zur Bundesgartenschau)
Weitere Informationen

 

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