Berlin
Fr. 30.11.2007, 18:00 bis Sa. 01.12.2007, 20:00
Tagung/Konferenz
Afrika und Europa - Aufbruch zu einer neuen Partnerschaft
Deutscher Bundestag, Paul-Löbe-Haus
Konrad-Adenauer-Str. 1
10557 Berlin
Berlin Brandenburg
Beschreibung:
Nur allzu oft haben sich schöne Worte auf Gipfeltreffen als leere Versprechen erwiesen. Nach dem G8-Gipfel in Heiligendamm und vor dem EU-Afrika-Gipfel in Lissabon will die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen über die Qualität der afrikanisch-europäischen Beziehungen diskutieren und neue Perspektiven aufzeigen. Wir wollen im Dialog nach Wegen suchen, die zu einer echten Partnerschaft auf Augenhöhe führen. In entscheidenden Politikfeldern müssen kontroverse Fragen diskutiert und Ansätze für eine zukunftsfähige afrikanisch-europäische Kooperation entwickelt werden:
Wirtschaftliche Zusammenarbeit. Trotz eines beachtlichen Wirtschaftswachstums können die Millennium-Entwicklungsziele in vielen Staaten Afrikas und in wichtigen Bereichen wie der Hungerbekämpfung nicht erreicht werden. Was heißt das für Umfang und Qualität der Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa? Mehr und bessere Entwicklungshilfe? Was führt wirklich zur "good governance"? Welche Rolle spielt der private Sektor? Gibt es berechtigte Hoffnungen, dass die EU insbesondere in der Handels- und Agrarpolitik die Praktiken abstellt, die massiv die wirtschaftliche Entwicklung in Afrika hemmen?
Außen- und Sicherheitspolitik. 2005 hat die EU in ihrer Afrika-Strategie ihre Interessen an einer Partnerschaft mit Afrika definiert und sich auch dazu verpflichtet, bei der Beilegung von gewaltsamen Krisen Unterstützung zu leisten. Trotzdem beklagt der UN-Beauftragte für Frieden und Sicherheit, Guéhenno, eine "erschreckende Ignoranz Europas". Was sind also die hehren Worte gegenüber Afrika wert, wenn es konkret wird bei umfassender Krisenprävention und der "Responsibility to Protect" nicht nur in Darfur? Wie muss eine tatsächlich gleichberechtigte außenpolitische Partnerschaft zwischen der ungleich mächtigeren EU und Afrika aussehen?
Umweltpolitik. Besonders in Afrika sind die Auswirkungen der Klimakatastrophe lebensbedrohend. Wüstenbildung, Abholzungen und Erosion begrenzen zunehmend die natürlichen Lebensgrundlagen. Wie kann die Zusammenarbeit zwischen der EU und Afrika im Bereich Umwelt, Klimaschutz, Energie und Nachhaltigkeit ausgebaut werden? Und was muss in den afrikanischen Ländern selbst z.B. beim Schutz der Regenwälder zur angepassten Nutzung und zum Schutz der Ressourcen passieren?
Afrikanisch-europäische Partnerschaft, die diesen Namen verdient, darf sich nicht auf Regierungskonsultationen hinter verschlossenen Türen beschränken. Sie muss in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Wir suchen den Dialog über unsere afrikapolitischen Positionen mit Menschen aus Afrika und Europa - mit RegierungspolitikerInnen, ParlamentarierInnen und VertreterInnen der Zivilgesellschaft.
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